Mein Weg
Welcher Weg ist der richtige
Unter all den Wegen, die sich mir bieten?
Welcher Stern ist der richtige
unter all den Sternen am Himmel?
Es muss nicht
der größte und bequemste Weg sein,
nicht der hellste und schönste Stern.
Wichtig ist: Es muss mein Weg sein
und mein Stern, nicht der, den alle gehen und zu dem alle aufschauen.
Nur wenige gehen
Den Weg zur Krippe und sehen den Stern,
dessen Licht nur noch schwach strahlt.
Und noch weniger gehen
den Weg weiter zum Kreuz und
Zum Licht, das niemals verlöschen wird.
Wichtig ist: Es muss mein Weg sein,
den ich gehen,
und nicht der Weg der anderen.
Weihnachten ist nicht das Ziel meines Weges,
sondern der Anfang.
Autor und Quelle unbekannt Brigitte Frick
Advent auf bairisch
Advent – so wiara nia war und hoffentlich nia mehr sei werd‘!
Ah ja – es is glei wieda Advent – mei wia schee?
Aber werd der Advent 2020 wirkli schee?
Advent hoaßt, warten, dass er kimmt – der Heiland Jesus Christ, der uns verheißen worden is!
Ja, warten mia wirkli auf den? Was geht jetzad jeden Tag in uns um?
Oiwei hoaßt’s no weida aufpassen, dass de ned osteckst; dass de ned z’nah an oan andern dro stellst, auf Abstand gehst mit eam, mit ihra – a beim Reden –, besser vielleicht mit der Masken, weil du woaßt ja ned???
Traurig erinnerst du di an de Zeit vor Weihnachten im letzten Jahr – liabe Leut hast troffa, an Christkindlmarkt hast bsucht, ja sogar auf der Fraueninsel im Chiemsee warst mit liabe Freund‘, guat gessen hast beim Wirt, gsunga hast im Kirchachor – mei war des schee!
Und was is heier mögli? Koa Christkindlmarkt, koa Adventssingen in der Kirch‘, koa Z’sammsitzen mit vui nette Leit vo der Kolpingfamilie, koa große Konzertmess‘ am Hl. Abend – na, ois is g’stricha – bleibt’s dahoam, sagns uns in de Nachrichten. Ja, dahoam is a schee – freili, da muast de eistelln auf dein Nächsten, mit dem du oiwei beinand bist! Is wirkli a G’schenk, dass dein Partner, dei Familie, deine Kinder und Enkelkinder hast – Herrgott, I dank‘ dir dafür, weil I ned bin aloa!
Advent 2020, Weihnachten 2020 – ja, gibt’s denn sowas – nia im Leb’n hab I mir des denkt, dass des passiert? Und wia lang geht des no? Wia vui werden no arbeitslos und wia vui san verzweifelt, weils ned wissen, wanns wieda was verdiena, fürs tägliche Leben, wega de Rechnungen zum Zahln? Wia vui miassn no sterben an diesem unheimlichen Viecherl Corona? Wann hat des a End?
Advent – ah ja, des hoißt warten, Geduld hab‘n, stad‘ werden, in sich neihearn!
Advent – des hoißt aber a, auf was verzichten – so hab‘ I des ois Kind g’lernt – des is a „Fastenzeit“ g’wesen früher. Oder a beten für den Frieden, beten für de Welt, beten im Engelamt, beten für uns alle, weil mia oft vergessen haben, dass es an Schöpfer, an Allmächtigen gibt, der uns de Wahrheit, de Wegweisung für unser Leben an Weihnachten g’schenkt hat, seinen Sohn!
Ja – und des is vielleicht heier sei Botschaft: Denkt’s amoi nach, ihr Leit auf dera Welt! Ned ois kennt’s macha, ned ois kennt’s lenken, ned ois kennt’s bestimma – de Natur hat ihra eigene Sprach‘! Jetz‘ is Zeit, dass drauf schaugt’s und wieda Ehrfurcht kriagt’s vor unserm Schöpfer, vor seiner Schöpfung!
Und - dass mia uns a dro erinnern, er moants eigentli oiwei guat mit uns – a in dera Krisen!
Advent 2020 – I muass mi b‘sinna und de Tag bis Weihnachten anders leben – des nimm I mir vor! Mach mei Herz für des kloane Jesuskind ganz nei auf! Bemüh mi um alle, de mir begegnen und bezähm‘ mein Grant, wenn er mi grad plogt! Leg eahm ois nei in sei Liegestatt, was mi bewegt und vertrau drauf, dass des Kindl mi oschaugt und mir sei Liab zoagt! Er hat ja g’sagt: Kemmt’s alle, wenn’s eich schlecht geht, I helf‘ eich scho!
Evi Schlossnikel
Bilder teilweise aus pfarrbriefservice.de;
Idee und Konzeption: Emmeran Hilger